Iris Wolff “Lichtungen“

Iris Wolff ist in Hermannstadt, Siebenbürgen, Rumänien geboren. Sie ist 1985 nach Deutschland übersiedelt. Sie hat zahlreiche Preise erhalten. Ihr Roman „Die Unschärfe der Welt“ gehört zu den fünf Lieblingsbüchern der Deutschen.

Die Erzählung setzt im Erwachsenenleben der beiden Hauptakteure an und geht systematisch in Richtung ihrer Kindheit zurück.

Lev und Kato leben in einer kommunistischen Diktatur, sie haben sich als Kinder angefreundet. Ihr Leben ist bestimmt von Verboten, vor allem dem, das Land zu verlassen, und vom endlosen Warten auf das Ende der Diktatur.

Kato nutzt nach der Grenzöffnung die erstbeste Gelegenheit zum Fortgehen. Lev bleibt, er hängt an der Landschaft, an den Menschen, an ihren alten Bräuchen. Die Verbindung zwischen Lev und Kato reißt jedoch nie ab.

Als sie einander wiedersehen, ist Kato Straßenmalerin, sie führt ein unsicheres, aber zufriedenes Leben. Lev und Kato, zwischen denen nach wie vor eine starke Anziehungskraft besteht, unternehmen gemeinsam eine Reise, auf der es zu offenen Aussprachen kommt und für jeden von ihnen zu ganz eigenen Erlebnissen von Fremdsein und In–der-Heimat-Leben. Kato beschließt mit Lev nach Rumänien zurückzukehren.

Iris Wolff schreibt in einem bilderreichen Stil von Liebe, Freundschaft und Distanz. Dabei geht es nicht nur um die Erfahrungen von Lev und Kato, sondern um allgemein gültige Menschheitserfahrungen. Das Erleben, als fremd in der eigenen Heimat zu gelten, ist das der deutschen Volksgruppen in Rumänien, aber auch in Serbien, Ungarn und anderen Ländern.

Ein versöhnliches, lesenswertes Buch!!

Prof. Münzer-Jordan

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