Oscar Wilde “Das Bildnis des Dorian Gray“

“Das Bildnis des Dorian Gray“ ist der einzige Roman des irischen Schriftstellers Oscar Wilde, der mit seinen Theaterstücken wie „Ernst sein ist alles“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts berühmt wurde und am Höhepunkt seiner Karriere wegen homosexueller „Unzucht“ zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt wurde.

Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mannes namens Dorian Gray, der von Basil, einem Maler, porträtiert wird. Als Dorian sein fertiges Bild sieht, verliebt er sich in seine eigene Schönheit und wünscht sich, sein Porträt möge altern und verfallen, während er immer jung und schön bleibt.

Lord Henry, den er im Atelier des Malers kennenlernt, ist fasziniert von Dorians Aussehen und Unschuld und beschließt den jungen Mann in ein Leben voller Genüsse einzuführen. Unter seiner Anleitung beginnt Dorian ein ausschweifendes Leben zu führen und entdeckt, dass sein Porträt tatsächlich altert und die Spuren seiner Laster sich in seinem gemalten Gesicht abbilden. Er selbst bleibt unverändert, sodass alle anderen glauben, dass die ihm nachgesagten Ausschweifungen nur üble Verleumdungen sind.

Dorian verstrickt sich immer weiter in Schuld, begeht schließlich einen Mord und beschließt sein Porträt zu zerstören, da es ihm die grauenvollen Auswirkungen seines Lebens ständig vor Augen führt. Das überraschende Ende des Romans soll hier nicht verraten werden.

Dorian, der sich wie Narziss in sein eigenes Spiegelbild verliebt, ist besessen von seinem Aussehen und seiner Jugend und will seine Schönheit bewahren, Er ist so besessen von diesem Gedanken, dass er bereit ist, alles dafür zu tun, auch wenn das bedeutet, dass er große Schuld auf sich lädt, indem er andere ins Verderben stürzt. So zeigt der Roman, wie uns Narzissmus und Selbstsucht dazu bringen können, unsere Menschlichkeit zu verleugnen, um uns unsere eigenen egoistischen Wünsche zu erfüllen.

Ich habe “Das Bildnis des Dorian Gray“ wirklich genossen. Oscar Wildes Stil ist wunderschön und poetisch, dass ich mich beim Lesen oft verloren habe. Die Charaktere sind so überzeugend dargestellt, dass ich das Gefühl hatte sie persönlich zu kennen

Ich glaube, dass diese Geschichte eine sehr wichtige Botschaft beinhaltet: Nicht unser äußeres Erscheinungsbild ist das, was wirklich zählt, sondern unsere inneren Werte.

Dieses Buch hat mich zum Nachdenken gebracht, es ist ein großartiges Werk.

Sehr empfehlenswert!

Ezgi Basder, 2DK     

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